Interview mit Überlandflieger Bennet Dragon, WAGO Minden
Bennet Dragon arbeitet bei WAGO in der Business Unit Automation und berichtet im Interview, warum der
Mühlenkreis für ihn schon immer sein Zuhause war und welche Vorteile so ein eher ländliches Leben bieten kann.
Seit wann und wo lebst Du im Mühlenkreis, was gefällt Dir am besten?
Teil des Mühlenkreises bin ich schon seit meiner Geburt, also seit dem 30.06.1994. Ein Gastspiel hatte ich für zwei Semester nach meinem Abitur 2013 im ostwestfälischen Paderborn. Zurzeit wohne und lebe ich im schönen Petershagen.
Meiner Meinung nach wird der Mühlenkreis ganz schön unterschätzt. Wir haben hier mit der Weser riesiges Potential mit einer tollen Landschaft und auch junge Leute genießen hier bei interessanten Unternehmen eine hochwertige Ausbildung. Auch die Fachhochschule Bielefeld stellt einen großen Pluspunkt dar
Hast Du Hobbies im Mühlenkreis?
Als ein „Hobby“ sehe ich meine Tätigkeit als Vereinsvorsitzender eines Sportvereins mit knapp 400 Mitgliedern an. Die Verantwortung und Gestaltungsmöglichkeiten genieße ich. Nebenbei bin ich auch sehr sportbegeistert unterwegs. Der Mühlenkreis ist mit den beiden Profivereinen GWD und Nettelstedt sehr handballverrückt – das bin ich auch. Deshalb haben wir in dem vergangenen Jahr die HSG Petershagen/Lahde gegründet. Nebenbei gehe ich regelmäßig Laufen und nutze gerne lokale Sportangebote. Da kommt man mit vielen Menschen aus dem Kreis in Kontakt. Vielleicht sieht man sich ja auch mal bei der Mühlenkreisserie. :-)
Neben den eigenen Ligaspielen am Wochenende, schaue ich auch gerne mal bei Hannover 96 im Stadion vorbei – leider läuft es dort im Moment so gar nicht rund. An Sommerabenden lade ich gerne Freunde ein, um zusammen auf der Terrasse bei einem gemütlichen Bier und Grillfleisch das Wetter zu genießen.
Wie sieht Deine berufliche Situation aus? Was ist Deine Aufgabe und wie lange bist Du bereits im Unternehmen?
Nachdem ich an der Uni Paderborn mein Studium des Wirtschaftsingenieurwesens begonnen habe, durfte ich dieses nach einem Jahr im praxisintegrierten Studium bei WAGO an der FH Bielefeld am Campus Minden „fortsetzen“. Das Modell des praxisintergierten Studiums in Verbindung mit einem multinational agierenden Unternehmen war für mich perfekt, weil ich Theorie und Praxis verknüpfen konnte. Das ist allerdings typabhängig. Die Studienzeit kann man nicht mit der eines Vollzeitstudiums vergleichen. Hier konnte ich Privat- und Arbeitsleben bestens miteinander kombinieren, da ich WAGO und den Campus Minden quasi vor der Haustür hatte – das hat schon Lebensqualität. Aktuell arbeite ich im Bereich Automation in einer Stabstelle als Bereichscontroller.
Was bedeutet Heimat für Dich und kann sich Heimat Deiner Meinung nach ändern?
Heimat ist für mich der Ort, der mich für das Leben geprägt hat und geformt hat. Meine Persönlichkeit hat sich hier entwickelt. Mich selbst würde ich übrigens nicht als „sturen“ Ostwestfalen bezeichnen. Ich mag beispielsweise die rheinische Frohnatur – davon können sich hier einige noch etwas abschauen. Heimat wird für mich trotzdem immer der Mühlenkreis und insbesondere Petershagen bleiben. Aus meiner aktuellen Sicht würde ich sagen, dass sich der Lebensmittelpunkt ganz sicher ändern kann. Die prägende Heimat, wie bereits erwähnt, bleibt aber immer bestehen. Ein so entscheidendes Kapitel des Lebens kann man nicht einfach „ändern“. Und das ist auch gut so.
Inwiefern haben Dich deine Wurzeln zu dem Menschen gemacht, der Du heute bist?
Ich habe hier im Mühlenkreis früh selbst Verantwortung übernehmen dürfen und mich interessiert die Gestaltung meiner Heimat sehr. Das fällt bei vielen heutzutage hinten rüber. Leider fällt es leichter, über andere zu meckern und seine Unzufriedenheit durch negatives Feedback Ausdruck zu verleihen. Ich wünsche mir eine offene Gesellschaft, die mit anpackt. Jeder so wie er es kann – anschließend darf auch gerne etwas kritischer beurteilt werden :-)
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