Standort Minden-Lübbecke

Wer in Minden-Lübbecke aufgewachsen ist, ist lange Zeit davon überzeugt, glasklares Hochdeutsch zu sprechen. Zumindest so lange, bis er Menschen aus Hannover oder anderen Regionen trifft und diese fragt: Wo kommt ihr denn wech? Denn dann schaut man in verdutzte Gesichter, die sich nur allzu gern über die seltsame Ausdrucksweise beömmeln und sich fragen, was der Quasselpott da erzählt.

Vermutlich wundert man sich, dass der Ostwestfale überhaupt so viele Wörter spricht? Wir Drömmelpötte sind ja gemeinhin nicht gerade bekannt für poetische Ausdrucksweisen und feine Diktion. Und dennoch haben wir so manche Wortperlen kreiert, die uns den Tag über begleiten. Das fängt schon morgens an, wenn Mama den kleinen Dölmer aus dem Haus kriegen will und bölkt: „Jetztkomma inne Puschen, hör auf rumzuhibbeln, lass die Kinkerlitzchen sein, zieh`die Buxe hoch und schnapp dir dein Bütterken. Gleich fängt es an zu gallern und wenn du zu spät kommst, ist der Bus wieder proppenvoll.“ Der Knötterpott spielt aber nicht mit, beschwert sich, dass es doch noch gar nicht am pleestern ist und man bei der Bullenhitze besser gar nicht in die Schule gehen sollte.

Dann kommt auch noch die tüddelige Oma in ihrem Pölter um die Ecke und wünscht sich Stippgrütze zum Frühstück, will auch noch gleich nganzpa Kartoffeln dazu auskriegen. Das muss man so früh am Morgen erstmal verknusen können.

Lustig wird es meist am Abend, wenn man sich auf eine Nuckelpinne in der Bar trifft und der ein oder andere nach dem letzten Schlürschluck ordentlich einen in der Latüchte hat und sich dudeldicke auf`n Patt macht. Aber Obacht bei den Pömpeln. Da sollte man nicht anbucken, wenn man heile nach Hause kommen möchte.

Wer jetzt denkt, die wollen mich doch vergackeiern in Minden-Lübbecke, der sollte sich sein Gedöns schnappen und uns auf einen Schnack besuchen kommen. Gibt auch Klümpsken und für die Großen `nen Schwarten.