Mal eben ins Bundeskanzleramt nach Berlin
Freiherr-vom-Stein-Berufskolleg Minden erhält Einladung von Dorothee Bär, Staatsministerin für Digitalisierung
von links: OStD Michael Paul, Staatsministerin Dorothee Bär, StD Oliver Dunst
Am 7. November 2018 stellten Schulleitungen und Lehrkräfte aus ganz Deutschland ihre Konzepte und Ideen zur Digitalisierung in der Bildung der Staatsministerin Frau Dorothee Bär im Kanzleramt in Berlin vor. Wie die Digitalisierung in den Klassenräumen von Lehrern, Schülerinnen und Schülern genutzt werden kann, war Thema der Zusammenkunft. Dorothee Bär möchte u. a. eine Online-Plattform schaffen, um die besten Beispiele zu verbreiten. Die Vertreter des Freiherr-vom-Stein-Berufskollegs erklärten, dass digitales Verständnis und der Umgang mit den neuen Medien Einzug in die schulische Bildung halten muss, um die beruflichen Herausforderungen zu bestehen.
Zu dieser Veranstaltung „Digitale Medien und Programmieren in Schulen“ wurden 30 Vertreter von Schulen ins Bundeskanzleramt eingeladen. Durch den Erfahrungsaustausch wurde deutlich, wie die Einbindung digitaler Medien in den Unterricht gelingen kann. Man brauche nicht überall das Rad neu erfinden, so Dorothee Bär, man könne Dinge, die gut funktionieren auch von anderen übernehmen.
Die Digitalisierungsministerin will sich dafür einsetzen, eine Online-Plattform zur Verbreitung dieser Modelle zu schaffen. Ihr Ziel ist es, die Schulen schneller zukunftsfähig zu machen. Von der Plattform-Idee will sie auch Bundesbildungsministerin Anja Karliczek und die Kultusministerkonferenz begeistern. Die eindrucksvollen Beispiele und ihre Vorbildfunktion seien unverzichtbar und müssen anderen Schulen zugutekommen.
von links: OStD Michael Paul, StD Oliver Dunst
Das Freiherr-vom-Stein-Berufskolleg, mit Schulleiter Michael Paul und stellvertretenem Schulleiter Oliver Dunst, steht für das bundesweit beachtete Projekt, wie sich Digitalisierung und Bildung verknüpfen lassen. Für die Auszubildenden und die Schülerinnen und Schüler der Vollzeitschulen und die Betriebe, die unsere jungen Erwachsenen übernehmen, ist der routinierte Umgang mit den Geräten und den damit verbundenen nutzbaren Anwendungen im Unterricht als auch im betrieblichen Alltag von hohem Nutzen“, äußerte Michael Paul.
Lehren und Lernen mithilfe von Tablets, die nicht nur den Austausch zwischen Schülerinnen und Schüler und Lehrkräften erleichtern. Die jungen Menschen lernen u. a. sich selbst zu organisieren, eigenverantwortlich zu handeln und die Medienkompetenz zu trainieren.
Der stellvertretende Schulleiter Oliver Dunst sieht in der Nutzung der Tablets den Vorteil, dass der Unterricht flexibler gestaltet werden kann. „Die Methoden- und Medienvielfalt bietet ungeahnte Möglichkeiten“ sagte Oliver Dunst. Internet-Recherchen und Verlinkungen können in jedem Klassenraum durchgeführt werden. Das Programm OneNote leistet eine Strukturierung des Lehrstoffs. Die multimediale Nutzung von E-Mails, Webseiten, Videos, Tafelbilder und eingescannten Dokumenten sind nur Beispiele, wie Unterricht durch dieses digitale Notizbuch „lebt“. Unabhängig von Zeit und Raum stehen den Lernenden und Lehrern die erarbeiteten Materialien zur Verfügung. Auch abwesende Schülerinnen und Schüler können sich jederzeit aktuell halten und den Lernstoff nachholen.
Wie sich die Prozessorganisation gestaltete und gestaltet, erklärte Michael Paul im gemeinsamen Gespräch mit der Ministerin und den Beteiligten der Konferenz. Seit 2014 reift die Digitalisierung am Freiherr-vom-Stein-Berufskolleg heran. Neben Konzeptüberlegungen mussten viele technische Vorbereitungen getroffen und Lehrerfortbildungen organisiert werden. Unabdingbar waren dabei Überzeugungsarbeit und Gespräche unter anderem auch mit einer Vielzahl von Ausbildungsbetrieben.
Was letztendlich den Weg bestimmt hat, waren bildungsgangweite Einführungen der Mediennutzung und ein permanenter Ausbau der Datenleitungen. Die Bildung einzelner Leuchtturmklassen ist nicht zielführend. Inzwischen sind gut 60 % der Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs mit den Endgeräten ausgestattet. Das entspricht ca. 900 Tablets. „Wir sind auf einem guten Weg weitere Bildungsgänge gemäß der Maßgabe `Menschliche Schule mit digitalem Konzept´ einzubinden“, erläuterte Michael Paul und schloss damit seine Präsentation im Bundeskanzleramt ab.